Hilfsprojekte

Seit 2019 fördern wir die Associacao Cultural Tribo do Porto in Itacaré/Bahia. Der Kulturverein betreibt ein Bildungs- und Kulturprojekt (Centro Cultural), das die Weiterbildung der ländlichen Bevölkerung zum Schwerpunkt hat. Itacaré liegt in einer besonders strukturschwachen Region im Bundesstaat Bahia, ca. 60 km nördlich von Ilhéus, an der „Costa do Cacau“. Seit dem Einbruch der Kakao-Produktion und der Fischerei hat der Tourismus eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung.  Das Centro Cultural bietet Fortbildungsmöglichkeiten für Menschen mit geringerer Qualifikation, die in der Landwirtschaft und Fischerei keine Arbeit finden bzw. diese verloren haben. Das Ziel ist, diese Personen in den Bereichen EDV/Informatik und Sprachen zu schulen, um sie für Tätigkeiten in der wachsenden Tourismusbranche zu befähigen. Insbesondere die englische Sprache ist für Jobs im Tourismus unerlässlich, wird aber an den Grundschulen nicht in ausreichender Tiefe vermittelt.

Das Angebot des Centro Cultural ist niedrigschwellig und die Kurse werden kostenlos  angeboten. Die Mitarbeiter und Dozenten der Einrichtung arbeiten ehrenamtlich und sind in der Gemeinde und der lokalen Bevölkerung gut vernetzt und geachtet. Im Interesse der Attraktivität des Angebote und der Festigung der Akzeptanz in der Bevölkerung werden auch Veranstaltungen kultureller Art wie z.B. Capoera–Kurse und öffentliche Kochkurse durchgeführt.

Das Centro wurde mit Spendenmitteln unter Mithilfe vieler Freiwilliger errichtet  und  befindet sich auf einem Grundstück, das im Eigentum der Associacao steht. Die letzte staatliche Förderung lief Ende 2019 aus, weshalb das Centro zur Bestreitung der laufenden Kosten für Energie, Wasser, Schulungsmaterial, Instandhaltung etc. auf Zuwendungen angewiesen ist.

Die Spendenmittel wurden in den Jahren 2020 und 2021 dazu verwendet, die Sanitäreinrichtungen des Kulturzentrums instand zu setzen und zu modernisieren. Seit 2022 fördern wir zusätzlich das „Brazilian Jiu Jitsu“ – Pojekt des Centro. Dafür wurden die Sportmatten und Trainingsanzüge für die Kinder angeschafft sowie ein Lehrer engagiert. Die Jiu Jitsu-Kurse werden seit Dezember 2022 drei Mal wöchentlich angeboten und sind für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen kostenlos.  Die Resonanz der Kurse hat alle Erwartungen übertroffen. Die Kurse sind so beliebt, dass schnellstmöglich zusätzliche Termine angeboten werden sollen, um allen Jugendlichen einen Platz bieten zu können. Nach Einschätzung der Projektleiterin vor Ort, eine ehrenamtlich tätige Rechtsanwältin aus Itacaré, ist bei den Kindern schon nach wenigen Monaten ein außergewöhnlicher Entwicklungsschub zu erkennen; die Kinder sind selbstbewusster, konzentrationsfähiger und zeigen eine bessere Körperhaltung. Sie achten den Lehrer, der bei Konflikten im Umfeld als quasi-Sozialarbeiter fungiert und sich rührend für die Kinder einsetzt.